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“hreflang”: Besucher schon bei Google richtig leiten

SEO

Hat man mehrere Sprach- und/oder Regionsversionen einer Webseite, so besteht ein klassisches Problem ja darin, dass Besucher per Google-Suche möglicherweise Links angezeigt bekommen, die sie zu einer falschen Version führen. Sprich: Sie sehen unnötigerweise falsche Sprachen, möglicherweise abweichende Kontaktdaten und andere Inhalte, vielleicht sogar falsche Spezifikationen oder gar Preise.

Was tun? Prinzipiell haben wir zwei Möglichkeiten:

  1. Auf dem Webserver jede Anfrage prüfen, ob sie auf der richtigen Version gelandet ist (und bei Bedarf umleiten), oder
  2. dafür sorgen, dass Google seine Links zu unserer Seite dynamisch an Sprache und Standort des Besuchers anpasst und ihn also gleich auf die richtige Version schickt.

Für letzteres ist “hreflang” das zentrale Stichwort, was hier einmal genauer erklärt werden soll.

Vorab: Wir sprechen hier über eine Spezialität vor allem von Google – andere relevante Player verwenden diese Technik gegenwärtig nicht.

Zielzustand

Schauen wir uns also zunächst nochmal das gewünschte Verhalten an:

  • Benutzer findet per Google-Suche eine bestimmte Seite (z.B. eine Produktbeschreibung oder Kontaktinformationen)
  • Google erkennt “Benutzer kommt aus Land x mit Sprache y”
  • Google gibt ihm automatisch den Link zur der diese Kombination hinterlegten Version der Website
  • Ist für diese Kombination nichts hinterlegt, so gibt Google ihm den Link zu einer definierten Standard-Variante dieser Seite

Realisierung

Der zentrale Begriff ist ja bereits gefallen: hreflang. Mit diesem Schlüsselwort, in Verbindung mit rel=”alternate”, kann im HTML-Header (aber auch per HTTP, etwa für PDFs, oder in einer XML-Sitemap) mitgegeben werden, welche Varianten dieser Seite es gibt und unter welcher URL sie zu erreichen sind.

Google erklärt das hier ziemlich gut und gibt folgendes Beispiel:

<link rel="alternate" hreflang="en" href="http://www.example.com/page.html" />
<link rel="alternate" hreflang="en-gb" href="http://en-gb.example.com/page.html" />
<link rel="alternate" hreflang="en-us" href="http://en-us.example.com/page.html" />
<link rel="alternate" hreflang="de" href="http://de.example.com/seite.html" />

Um die oben angesprochene Definition einer Standard-Variante zu ermöglichen, hat Google vor wenigen Tagen den neuen “x-default”-Wert eingeführt, mit dem wir unser Beispiel wie folgt ergänzen würden:

<link rel="alternate" hreflang="x-default" href="http://restoftheworld.example.com/pagina.html" />

 

Quelle: Google Webmaster Central Blog

Vor- und Nachteile

Eine nette Option für jeden, der seine Website in mehreren Varianten betreibt, oder?

Wie immer… Es kommt darauf an. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Geringer Einrichtungsaufwand
  • Kein Performancebedarf am Server
  • Caching-freundliche Lösung

Dem stehen natürlich auch Nachteile gegenüber:

  • Overhead: HTML-Dateien werden größer aufgrund der potentiell vielen Header-Einträge (Abhilfe: hreflang-Statements stattdessen in der XML-Sitemap bei Google einreichen!)
  • Google’s Regeln erlauben genau ein Verhalten; wer mehr Flexibilität in der Definition des Verhaltens braucht, kommt an Server-seitiger Logik nicht vorbei
  • Unterstützt wird dieser Mechanismus ggw. im Wesentlichen nur von Google, nicht aber von anderen wie Bing oder Baidu. Auch für sonstige Links wie z.B. aus Blogposts und dem Social-Media-Bereich bleibt die Eingangsproblematik ungelöst.

Alles in allem also eine nette Lösung für den Einstiegsbereich, dank des neuen “x-default” (s.o.) nun erstmals tatsächlich praxistauglich. Für alle, die möglichst wenig Besucher in die Irre leiten wollen (oder das Verhalten genauer selbst bestimmen wollen), kann sie allerdings prinzipbedingt nicht ausreichen. Wie diese Webmaster kann hreflang keine Alternative zu den gegenwärtig aktuellen Ansätzen der serverseitigen Zuordnung zur passenden Landes-/Sprachversion werden. Schade eigentlich…

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